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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 493

1888 - Berlin : Hertz
Rückkehr nach Berlin; Aufenthalt in Coblenz. 493 sich in die Festung Rastadt begaben, wohin nach weiteren für sie unglücklichen Gefechten sich auch ein großer Theil des Jnsnrgentenheeres zurückzog. Die nunmehr erfolgende Belagerung von Rastadt wurde theilweise vom Priuzen selbst geleitet: am 23. Juli ergab sich die Festung auf Gnade und Ungnade, und noch an demselben Tage rückten die Preußen in dieselbe ein. Am 18. August kehrte der Großherzog von Baden in seine Hauptstadt zurück, geleitet von dem Prinzen von Preußen, dem er als dem Wiederhersteller und Begründer der Ordnung und des Gesetzes in Baden öffentlich Dank sagte. Der Prinz behielt den Oberbefehl über die preußische Occuparionsarmee in Baden; außerdem wurde ihm jetzt aufs Neue die Stellung eines Militärgouverneurs vou Rheinland und Westphalen übertragen. Zunächst aber kehrte er nach Berlin und Potsdam zurück, wo er von seinem königlichen Bruder, wie von der Bevölkerung und namentlich von der Armee begeistert empfangen wurde. Der König ehrte auf mannichfache Weise die kriegerischen Verdienste des Prinzen von Preußen; zur steten Erinnerung an den Feldzug in Pfalz und Baden ließ er im Park des Prinzen zu Babelsberg ein Monument aufstellen. Des Prinzen von Preußen Thätigkeit bis zur stellvertretenden Regierung. In den Jahren seit 1850 batte der Prinz von Preußen als Gouverneur von Westphalen und Rheinlanden seinen dauernden Aufenthalt größtenteils in Coblenz. Auch die Prinzessin, seine Gemahlin, folgte ihm dahin, und Coblenz wurde der Mittelpunkt eines lebendigen geistigen Verkehrs, durch welchen der priuzliche Hof daselbst wesentlich dazu beitrug, das patriotische Bewußtsein der verhältnißmäßig erst knrze Zeit zu Preußen gehörigen Rheinlande und deren Anhänglichkeit an das hohenzollernsche Fürstenhaus zu stärker und zu beleben. Der Prinz selbst wurde freilich durch die Pflichten seiner Stellung und durch besondere Aufträge, die ihm zu Theil wurden, öfter von Coblenz ab> berufen. Namentlich waren es auch in dieser späteren Lebenszeit die militärischen Angelegenheiten, die seine Theilnahme in Berlin und anderwärts in Anspruch nahmen: im Aufträge des Königs hatte er wiederholt großen russischen Truppenübungen in Warschau beizuwohnen, im Jahre 1853 rief ihn die Jnfpection der österreichischen Bundestruppen nach Wien, außerdem wurde ihm der Vorsitz in mehrfachen Commissionen zur Berathung von Heeres-reformen übertragen. Im Jahre 1854 ernannte ihn der König in Anerkennung seiner militärischen Verdienste zum General-Obrist der gestimmten Infanterie. Das am Neujahrstage 1857 gefeierte fünfzigjährige militärische Dienstjubiläum des Prinzen wurde die Veranlassung zu den ehrendsten Huldigungen, die ihm von der gestimmten Armee und nicht minder aus allen sonstigen Schichten des Volkes dargebracht wurden. Die letzten Jahre vor der Uebernahme der Regentschaft seitens des Prinzen von Preußen waren durch mehrere freudige Ereignisse für sein Haus bezeichnet, die zugleich allseitige Genugthuung im preußischen Volk crrcgten,-vornehmlich die Vermählung seiner Kinder, der Prinzessin Luise und des Prinzen Friedrich Wilhelm. Von jeher war es bekannt, welche Sorgfalt

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 66

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
schen Staates.') Das S im Brustschilde des preuischen Adlers (S. 38) wurde in ein F. R. (Friedericus rex) umgewandelt. 3. Teilnahme an dem Spanischen Erbfolgekriege. 1701 1714. Treu dem gegebenen Versprechen, half der König dem Kaiser in dem Spanischen Erbfolgekriege. 25 000 Mann preuischer Truppen, obgleich nur 10 000 Mann gestellt zu werden brauchten, kmpften mit ihrem Anfhrer, dem Fürsten Leopold von Dessau, bald unter dem Oberbefehle des Prinzen Engen von Savoyen, bald unter dem berhmten englischen Anfhrer Malborough neben kaiserlichen und englischen Soldaten. In den glnzenden Siegen bei Hchst dt2) und Surin, bei Ramillies, )ud ertarde3) und Malplctqu et4) bewhrten die Brandenburger ihren alten Waffenruhm und fgten den frheren Kriegslorbeeren neue, glnzende hinzu. ( Im Friedensfchlnffe zu Utrecht (1713) erhielt Preußen Obergeldern; jedoch erlebte Friedrich das Ende dieses Krieges nicht mehr. 4. Vergrerung des Landes. Auch auf friedlichem Wege hat der erste König seinen Lnderbesitz nicht unerheblich erweitert. Als der Kursrst August Ii. von Sachsen König von Polen wurde und bei dieser Gelegenheit der reiche Geldmittel verfgen mute, kaufte Friedrich das Stift Quedlinburg, die Reichsstadt Nordhansen und das Amt -Petersberg bei Halle (1697). Desgleichen erwarb er durch Kauf die Grafschaft Teckleuburg (1707), und wegen seiner Verwandtschaft mit Wilhelm Iii. von Oranien, der 1702 als König von England starb (S. 45), erhielt er die Grafschaften Mrs und Lingen (1702), das Frstentum Neuen brg und die Grafschaft Valendis in der Schweiz (1707). 5. Sorge fr Kunst und Wissenschaft. Unter Friedrich entfaltete sich in Brandenburg ein reges geistiges Leben, das vom Hose ans geweckt und gefrdert wurde. In Halle erffnete er nod) als Kursrst eine Universitt, an der n. a. der geistreiche Kenner des Kirchen-rechts und Eiferer gegen die Hexenprozesse und die Anwendung der Folter T h o m a si u s, der sich, wie es bisher nicht gebruchlich war, nicht der lateinischen, sondern der deutschen Sprache bei seinen Vor-lesungen bediente, und der mensd)enfrenndliche Pdagoge Aug. Herin. Francke wirkten. In Berlin entstand die Soziett der Wissenschaften (Leibniz) und die Akademie der Knste sr x) Ergnzungen zum Seminar Lesebuch Nr. 9 und 10. Friedrich I. -) Im westlichen Bayern an der Donau. S) Im sdlichen, bezw. im sdwestlichen Belgien. 4) Im nrdlichen Frankreich, nahe an der belgischen Grenze.

3. Kurzer Abriß der Geschichte und Verfassung des Großherzogtums Hessen - S. 11

1911 - Breslau : Hirt
§ 4. Hessen als Großherzogtum. 11 Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Abschaffung aller Staatsfronen, die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Gesetz über die Ablösbarkeit der Zehnten, vor allem aber durch die Verfassung, mit der er am 21. Dezember 1820 sein Volk beschenkte. Von hoher Bedeutung war auch der durch die Vermittelung des Ministers du Thil mit Preußen 1828 abgeschlossene preußisch-hessische Zollverein. Durch ihn wurde nicht nur die wirtschaftliche Lage Hessens gehoben, sondern auch die deutschen Einheitsbestrebungen, wenigstens auf wirtschaftlichem Gebiet, gefördert und der preußisch-deutsche Zollverein vorbereitet. Auch in anderer Hinsicht war Ludwig I. auf die Wohlfahrt seines Landes und die Verschönerung seiner Hauptstadt eifrig bedacht. Er war ein Verehrer von Kunst und Wissenschaft und liebte besonders die Oper. In Darmstadt ließ er ein neues Theater bauen, das Museum anlegen und die Hofbibliothek vergrößern. In Friedberg und Bensheim wurden Lehrerseminarien eingerichtet. Am 6. April 1830 starb Ludwig I. nach 40 jähriger segensreicher Regierung. Im Jahre 1844 errichtete ihm „sein dankbares Volk" die hochragende, 43 m hohe Ludwigssäule mit dem 7 m hohen Standbild. Ludwig Ii. (1830—1848) setzte das Werk seines Vaters in dessen Sinne fort und erwarb sich Verdienste um die Hebung des Schulwesens, die Verbesserung der Verwaltung und des Rechtswesens und die Pflege der Landwirtschaft und des Gewerbes. Während seiner Regierung wurde auch die Main-Neckarbahn eröffnet (1846) und der Bau der Main-Weserbahn begonnen. Beim Beginn der Märzunruhen des Jahres 1848 ernannte er seinen ältesten Sohn zum Mitregenten, starb aber am 16. Juni desselben Jahres. Ludwig Iii. (1848—1877) verstand es, durch liberale Maßregeln (Heinrich v. Gagern Minister) die revolutionären Strömungen in seinem Lande einzudämmen. Hessische Truppen halsen auch die Ausstände in Baden und der Rheinpfalz 1849,50 unterdrücken. Im Kriege 1866 stand der Großherzog auf der Seite Österreichs. Im Friedensschlüsse verlor daher Hessen die Landgrasschaft Hefsen-Hom-bnrg, die ihm kurz vorher zugefallen war, das sog. hessische Hinterland mit den Kreisen Biedenkopf, Battenberg, Vöhl und der Herrschaft Itter, den nördlichen Teil des Kreises Gießen, Rödelheim und die Hälfte von Niedernrfel. Dagegen erhielt es einige kleinere Gebiete, vor allem das jetzt so blühende Bad Nauheim. Die Provinz Oberhessen gehörte von nun an zum Norddeutschen Bunde, die hessischen Truppen wurden durch die hessischpreußische Militärkonvention (1867) für den Fall eines Verteidigungskrieges unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt. Die Großherzoglich hessische (25.) Division kommandierte Prinz Ludwig, der Neffe des Großherzogs. Unter feiner Führung nahm sie ruhmvollen Anteil an dem Kriege 1870/71 und zeichnete sich aus in den Schlachten und Gefechten in der Umgebung von Metz, bei Vionville, Mars la Tour, Gravelotte, St. Privat, ferner bei Noiffeville, Orleans, Beangenzy-Cravant, Montlivant und durch die Erstürmung von Chambord.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 268

1887 - Wiesbaden : Kunze
268 Dritte Periode der Neuzeit. neuerung von Titeln , Rangstufen und Orden, die von der Revolution beseitigt worden waren, unter veränderten Formen. Napoleons Brüder wurden Prinzen, die Schwestern Prinzessinnen. Die Anhänger und Förderer seiner Pläne wurden zu hohen Würden berufen oder zu Senatoren ernannt und durch große Einkünfte mit dem Kaiserthron verknüpft. Sechs Großwürdenträger mit Fürstenrang wurden eingesetzt, darunter Cambabsrtzs als Erzkanzler, Lebrun als Erzkämmerer. Unter den Hofbeamten befanden sich Kardinal Fesch, der Oheim Napoleons, als Großalmosenier, Telleyrand als Großkammerherr. Aus den Generalen wurden 16 Marschälle ernannt, darunter: Bernadotte, Berthier, Davoust, Jourdan, Massena, Mortier, Murat, Ney, Soult. Ein Lehnsadel mit den Abstufungen von Fürsten, Herzögen, Grafen, Baronen schloß den Prachtbau des Kaiserhofes. Die durch die Republik entstandenen Einrichtungen wurden nach und nach abgeschafft, die bürgerliche Freiheit mehr und mehr beschränkt, die Presse streng überwacht und eine Zwingherrschaft eingeführt, wie die Bourbonenherrfchaft sie nie ausgeübt hat. Aber das Volk beugte sich, ließ sich Truppenaushebungen, Handelssperre und hohe Besteuerung gefallen, weil wenigstens Religionsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetze und das Eigentumsrecht des Bauernstandes an dem Grund und Boden des Landes gewahrt blieb; weil die Ruhmsucht des französischen Volkes in des Kaisers Thaten reiche Nahrung fand; weil Handel und Gewerbe aufblühten, der Wohlstand sich mehrte, Kunst und Wissenschaft gepflegt wurden und in der Hauptstadt durch Errichtung herrlicher Bauten eine seltene Pracht zur Entfaltung kam. Im Frühjahr 1805 wurde die italienische Republik in ein Königreich Italien umgewandelt, und am 26. Mai 1805 setzte sich Napoleon in Mailand die eiserne Krone der Lombarden aufs Haupt, indem er die inhaltsschweren Worte sprach: „Gott gab sie mir; wehe dem, der sie anrührt!" Sein Stiefsohn Eugen Beauharnais wurde Stellvertreter und deshalb zum Vizekönig eingesetzt. Parma wurde dem neuen Königreich beigefügt, Lucca erhielt Napoleons Schwester Elise, welche mit dem Korsen Bacciochi vermählt war. Die ligurische Republik wurde mit Frankreich vereinigt. Der dritte Koalitionskrieg 1805. Bald nach dem Friedensschlüsse von Amiens entstand zwischen England und Frankreich wieder die alte Spannung. England verweigerte die Herausgabe Maltas an den Johanniterorden, erklärte 1803 von neuem an Frankreich den Krieg und nahm französische und holländische Schiffe weg.

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 11

1911 - Breslau : Hirt
4. Hessen als Groherzogtum. 11 Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Abschaffung aller Staatsfronen, die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Gesetz der die Ablsbarkeit der Zehnten, vor allem aber durch die Verfassung, mit der er am 21. Dezember 1820 sein Volk beschenkte. Von hoher Bedeutung war auch der durch die Vermitteluug des Ministers du Thil mit Preußen 1828 abgeschlossene preuisch-hessische Zollverein. Durch ihn wurde nicht nur die wirtschaftliche Lage Hessens gehoben, sondern auch die deutschen Einheitsbestrebungen, wenigstens auf Wirtschaft-lichem Gebiet, gefrdert und der preuisch-deutsche Zollverein vorbereitet. Auch in anderer Hinsicht war Ludwig I. auf die Wohlfahrt seines Landes und die Verschnerung seiner Hauptstadt eifrig bedacht. Er war ein Verehrer von Kunst und Wissenschaft und liebte besonders die Oper. In Darmstadt lie er ein neues Theater bauen, das Museum anlegen und die Hofbibliothek vergrern. In Friedberg und Bensheim wurden Lehrer-seminarien eingerichtet. Am 6. April 1830 starb Ludwig I. nach 40 jhriger segensreicher Regierung. Im Jahre 1844 errichtete ihm sein dankbares Volk" die hochragende, 43 m hohe Ludwigssule mit dem 7 m hohen Standbild. Ludwig Ii. (18301848) setzte das Werk seines Vaters in dessen Sinne fort und erwarb sich Verdienste um die Hebung des Schulwesens, die Ver-besseruug der Verwaltung und des Rechtswesens und die Pflege der Land-Wirtschaft und des Gewerbes. Whrend seiner Regierung wurde auch die Main-Neckarbahn erffnet (1846) und der Bau der Main-Weserbahn begonnen. Beim Beginn der Mrzunruhen des Jahres 1848 ernannte er seinen ltesten Sohn zum Mitregenten, starb aber am 16. Juni desselben Jahres. Ludwig Iii. (18481877) verstand es. durch liberale Maregeln (Heinrich v. Gagern Minister) die revolutionren Strmungen in feinem Lande einzudmmen. Hessische Truppen halfen auch die Aufstnde in Baden und der Rheinpfalz 1849/50 unterdrcken. Im Kriege 1866 stand der Groherzog auf der Seite sterreichs. Im Friedensschlsse verlor daher Hessen die Landgrafschaft Hessen-Hom-brg, die ihm kurz vorher zugefallen war, das fog. heffische Hinterland mit den Kreisen Biedenkopf, Battenberg, Vhl und der Herrschaft Itter, den nrdlichen Teil des Kreises Gieen, Rdelheimund die Hlfte von Niederursel. Dagegen erhielt es einige kleinere Gebiete, vor allem das jetzt so blhende Bad Nauheim. Die Provinz Oberhessen gehrte von nun an zum Norddeutschen Bunde, die hessischen Truppen wurden durch die hessisch-preuische Militrkonvention (1867) fr den Fall eines Verteidigungskrieges unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen gestellt. Die Groherzoglich hessische (25.) Division kommandierte Prinz Ludwig, der Neffe des Groherzogs. Unter seiner Fhrung nahm sie ruhmvollen Anteil an dem Kriege 1870/71 und zeichnete sich aus in den Schlachten und Gefechten in der Umgebung von Metz, bei Vionville, Mars la Tour, Gravelotte, St. Privat, ferner bei Noifseville, Orleans, Beangenzy-Cravant, Moutlivaut und durch die Erstrmung von Chambord.

6. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 97

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
97 Die Regierung, a) Vergrerung des Landes. Treu dem gegebenen Versprechen, half der König dem Kaiser im Spanischen Erbfolgekrieg. 25000 Mann preuischer Truppen kmpften mit ihrem Anfhrer, dem Fürsten Leopold von Dessau, bald unter dem Oberbefehl des Prinzen Eugen von Savoyen, bald unter dem berhmten englischen Anfhrer Marlborough neben kai-serlichen und englischen Soldaten. In den glnzenden Siegen bei Hchst dt und Turin, bei Ramillies, Oudenarde und Malplaquet bewhrten die Brandenburger ihren alten Waffen-rhm. Auch auf friedlichem Wege hat der erste König seinen Lnder-besitz nicht unerheblich erweitert. Er erwarb durch Kauf die Graf-schaft Tecklenburg (1707), und wegen seiner Verwandtschaft mit Wilhelm Iii. von Oranien, der 1702 als König von England starb, erhielt er die Grafschaften Mrs und Lingen (1702) sowie das Frstentum Neuenburg (Neuchatel). b) Zustnde im Innern. Unter Friedrich entfaltete sich in Brandenburg ein reges geistiges Leben, das vom Hofe aus geweckt und gefrdert wurde. In Halle erffnete er noch als Kurfürst eine Universitt, wo der Professor Thomasius zuerst Vor-lestmgen in deutscher Sprache hielt und gegen Folter und Hexen-Prozesse eiferte. In Berlin entstand die Soziett der Wissenschaften (Leibniz) und die Akademie der Knste fr Maler und Bildhauer (Schlter). Erftere wurde veranlat durch den Zusammentritt von Gelehrten, welche zunchst der die Einfh-rung des Gregorianischen Kalenders beraten, dann aber alle Zweige der Wissenschaft pflegen und besonders auch fr die Reinheit der deutschen Sprache sorgen sollten. Zur Frderung der Astronomie wurde in Berlin eine Sternwarte errichtet. Die Stadt selbst lie Friedrich vergrern und durch neue, prachtvolle Gebude ver-schnern. In der herrlichen Strae Unter den Linden" erhob sich das stattliche Zeughaus, welches heute zu einer Ruhmeshalle um-gestaltet ist. Seinem Vater errichtete Friedrich ein Reiter st and-bild, und seiner Gemahlin Sophie Charlotte erbaute er das Lust-schlo Charlottenburg, das bald ein Sammelpunkt fr Knst-ler und Gelehrte war. Von hier aus verbreiteten sich in den oberen Kreisen des Landes feinere Sitten und ein hheres geistiges Streben. Aber die Vorliebe des Fürsten fr Glanz und Pracht in Kleidung und Hofhaltung, die ein Abbild der prunkvollen Festlichkeiten in Versailles mar, die kostspieligen Bauten, die Br. it. K., Leitfaden der Geschichte Iii. 7

7. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 102

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 Geschichtliche Tabellen. 1679 1683 1685 1688—1713 1688 1701 18. Jan. 1701 —1714 1705 — 1711 1711—1740 Friedensschlüsse von Nimwegen und St. Germain; Rückgabe der schwedischen Eroberungen. Die Reunionen Ludwigs Xiv. Überfall von Straßburg. Die Türken vor Wien (Kara Mustafa, Starhemberg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv.; das Edikt von Potsdam; die Röfugiös. Demütigung der preußischen Landstände durch den Kurfürsten. — Schaffung eines stehenden Heeres. — Neuordnung der Finanzen. — Fürsorge für Ackerbau, Gewerbe, Handel; Gründung einer Flotte, Anlegung von Kolonien. Friedrich Iii. (I.) Sturz Jakobs Ii. Stuart, Königs von England, durch Wilhelm Iii. von Oranten. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwüstung der Pfalz. Türkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen. Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Königskrönung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Königsberg. Friedrichs Fürsorge für Wissenschaft und Kunst. Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jüngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn. Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hochstedt; Leopold von Dessau. Kaiser Joseph I. Sieg Eugens bei Turin. Marlboroughs bei Ramillies. Siege beider Feldherren bei Oudeuarde und Mal-plaquet. Kaiser Karl Vi. Friede von Utrecht. Anerkennung Philipps V. Mailand, Neapel und die Niederlande fallen an Österreich.

8. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 44

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
s 44 fürsten von der älteren Linie (reg. 1745—1777), für die Verbesserung der Zustände des Landes gesorgt und mit manchen fördernden Neuerungen sogar vorangegangen wurde. Die aufgeklärten Räte Sterzinger und Osterwald arbeiteten gegen die Jesuiten und kirchliche Mißbrauche; die Hexenprozesse verschwanden; das bayrische Strafgesetzbuch und Landrecht, die Akademien der Wissenschaften und Künste in München entstanden. In Sachsen vollbrachte Ähnliches die Regierung F r i e d r i ch A u g u ft s Iii., der als späterer erster sächsischer König von 1763—1827 auf dem Throne faß; die Folter wurde unter ihm abgeschafft, die Gesetzgebung verbessert, Ackerbau und Gewerbe gehoben. In Hannover feierte unter Georgs Iii. von Hannover und England Regierung (1760—1811) die freie Wissenschaft ihr Emporkommen. Neben diesen größeren weltlichen Staaten schritten in gleichem Streben auch die bedeutenderen geistlichen einher; so Köln unter Max Friedrich von Königsegg und Maximilian Franz, dem Bruder Josephs Ii., Münster unter dem als Statthalter Kölns waltenden Domherrn Franz von Fürstenberg; Trier unter Clemens Wenzeslans von Sachsen; Mainz unter Emmerich Joseph von Breidbach und Friedrich Karl von Erthal, endlich Bamberg und W ü r z b u r g unter Franz Ludwig von Erthal. Diese Prälaten und ihre Reformen waren jedoch von verschiedenen Charakter und Wert. Trotzdem sie die weltlichen Interessen begünstigten und Duldsamkeit, ja selbst Gunst gegen Nichtkatholiken übten, so gelang es ihnen doch keineswegs, der widersinnigen Institution geistlicher Staaten neues Leben einzuhauchen und diese Form von Gemeinwesen vor ihrem unvermeidlichen Untergänge zu bewahren. Henne am Rhyn, Kulturgeschichte des deutschen Volkes Ii. Berlin 1893. Vierter Abschnitt. Kaiser und Reich im Zeitalter Friedrichs d. Gr. 3iic ^ Während das deutsche Reich sich heute aus 26 Staaten zu-~bei eiammenfetzt, zählte man gegen Ende des 18. Jahrhunderts mehr Reiches, als 300 reichsunmittelbare Gewalten. Der umfangreichste und angesehenste Staat war damals Österreich, das gerade wie heute von dem Geschlechte der Habsburger regiert wurde. Den Habsburgern waren Belgien, Gebiete in Schwaben, die Herzogtümer Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain und Mailand, die Grafschaft Tirol, das Königreich Böhmen,

9. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 47

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 47 — loben. Ihr Anführer war der jugendliche Fürst Leopold von Dessau, später „der alte Dessauer" genannt. Er war regierender Fürst von Anhalt-Dessau und zugleich jüngster General der preußischen Armee. Am Kriegshandwerke hatte er die größte Freude, seine Soldaten waren ihm bis zum Tode ergeben. In Friedenszeiten lebte er als sorgender Landesvater in Dessau. Er starb 1747 im Alter von 71 Jahren. Erwerbungen. Friedrich vergrößerte sein Land durch Erbschaft des Fürstentums Neuen bürg in der Schweiz und der Grafschaften Mörs und Singen.1) Die Grafschaft Tecklenburg erwarb er bnrch Kauf. Sorge für Ackerbau und Gewerbe. Weil das Land noch immer schwach bevölkert war, führte er das von seinem Vater begonnene Werk der An sieb el un gen weiter. Schweizern nnb Böhmen, besonbers aber Tausenben vou Franzosen gewährte er gastliche Aufnahme in seinem Lanbe und stellte sie in allem beit Bewohnern gleich. Die Pracht, mit welcher sich der junge König umgab, förberte die Gewerbthätigkeit des Landes in hohem Muße. Mancherlei Fabriken, wie Seibenwebereien, Glashütten 2c., blühten rasch ans. Auch das Haubwerk fanb an ihm wirksame Stütze, inbein geschickte Handwerker stets lohnenbe Beschäftigung hatten. Wissenschaft und Kunst. Für Wissenschaft nnb K tt n st geschah viel Lobenswertes. In Halle grünbete Friedrich im Jahre 1694 eine Universität, in Berlin würden die Afabemie der Künste (1699) und die Akademie der Wissenschaften (1700) ins Leben gerufen. Durch letztere sollte jede edle Wissenschaft gepflegt und besonders für die Reinheit der deutschen Sprache gesorgt werden; erstere war eine Schule der Malerei, Bildhauerei und Baukunst. Die Akademie der Wissenschaften stand unter Leitung von Leibnitz, dein berühmtesten Gelehrten jener Zeit. Mit der Reinheit der deutschen Sprache sah es traurig aus. Die Einwanderung der vielen Franzosen hatte zur Folge, daß die leichtfertigen französischen Sitten die biederen Deutschen ansteckten. Alles mußte französisch sein: französische Sprache, französische Kleider, französische Speisen, französischer Hausrat, französisch Tanzen, französische Musik. Eiu Zeit-genösse klagt: „Bei uns Deutschen ist die französische Sprache so gemein geworden, daß an vielen Orten bereits Schuster, Schneider, Kinder und Gesinde dieselbe zu reden pflegen. Der Dichter ruft den Deutschen zu: „Ihr bösen Teutschen, Man sollt' euch peitsche«, Daß ihr die Muttersprach' So wenig acht!" Diese Akademie führte auch im Jahre 1701 den verbesserten gregorianischen Kalender in Preußen ein. Zur Erziehung und zum Unterrichte verlassener armer Kinder erhob sich außer dem Königsberger Waisenhause ein großes Armen* x) Diese Länder gehörten zur orantfcheit Erbschaft der Gemahlin des großen Kurfürsten nach dem Tode des Oraniers Wilhelm Iii., des Königs von England, der 1702 ohne männliche Nachkommen starb. Im Utrechter Frieden (1713) bekam Preußen auch noch Obergeldern zur Entschädigung für das oranifche Fürstentum Orange an der Rhone.

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 148

1911 - Breslau : Hirt
148 Die Zeit vom 2. Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 91. 92. $ 91. Der Deutsche Zollverein. Gegenber diesen gewaltsamen Hemmungen des politischen Lebens in Deutschland bildete die von Preußen Der Zoll. (Motz und Eichhorn) angeregte Grndung des Deutschen Zollvereins seine^Eegner einen um so erfreulicheren Fortschritt. Nach den Freiheitskriegen hatten die Regierungen der meisten deutschen Bundesstaaten der materiellen Wohl-fahrt ihrer Untertanen groe Frsorge zugewandt. Der Bau vou Land-straen wurde mit Eifer betrieben und zwischen den groen Stdten eute regelmige Verbindung durch Eilwagen geschassen. In Preußen hatte man schon vor dem Kriege die Binnenzlle, d.h. diejenigen Zlle, die an den Grenzen der Provinzen erhoben wurden, beseitigt und dadurch einen freierat Verkehr in dem Warenaustausch zwischen ihnen gefrdert. Nach dem Frieden gewann das preuische Finanzministerium die Regierungen der kleinen norddeutschen, von preuischen Gebieten rings umschlossenen Staaten dafr, mit Preußen einen Zollverein zum Zweck einheitlicher Zollerhebung fr gemeinsame Rechnung zu schlieen. Das von Metternich genhrte Mitrauen gegen Preußen hielt die greren Bundesstaaten zu-nchst vom Beitritt ab. Bayern und Wrttemberg verbanden sich miteinander zu dem Sddeutschen Zollverein, und als sich 1828 Hesseu-Darmstadt an Preußen anschlo, kam unter Englands und Oster-reichs Mitwirkung zwischen Sachsen, Hannover, den thringischen Staaten und mehreren anderen norddeutschen Gebieten der gegen Preußen gerichtete Mitteldeutsche Handelsverein zustande. Die Erkenntnis, da diese Zersplitterung vllig unwirtschaftlich sei und nur dem Auslnde zugute komme, fhrte jedoch nach langen Verhandlungen schlielich zur Herstel-hing eines groen deutschen Zollgebietes, dem sich vom 1. Januar 1834 ab zunchst der Sddeutsche Zollverein nebst Sachsen und Thringen und in den folgenden Jahren die meisten brigen deutschen Lnder anschlssen. So wurde wenigstens auf wirtschaftlichem Gebiete eine Einigung Deutsch-lands unter preuischer Fhrung erreicht*). _ .... Eisenbahnen Als sodann vom Jahre 1835 ab Deutschland sich mit emem immer Telearaphen dichter werdenden Netze von Eisenbahnen zu bedecken anfing und bald 'auch der elektrische Telegraph ein wichtiges Hilfsmittel des Verkehrs wurde, nahm dieser einen gewaltigen Aufschwung und bereitete mit dem wirtschaftlichen Zusammenschlu der deutschen Staaten auch ihre politische Einigung vor. Friedrich 4$ 92. Friedrich Wilhelm It. von Preußen (1840 1861). Der Versuch einer Verfassungsreform. Friedrich Wilhelm Iv. war 45 Jahre alt, als er 1840 beim Tode fernes Vaters den Thron bestieg. Persnlich- Er war mit Elisabeth, einer bayrischen Prinzessin, verheiratet. Geyt-Wt reich, ein Freund der Wissenschaften und Knste und ein geborener *) Die Bedeutung hiervon lt sich daraus ermessen, da noch nach den Freiheus-kriegen eine in Hamburg fr Wien verfrachtete Ware 38 Zollschranken Hj|eren undan jeder einem neuen Fiskus fr die Erlaubnis zum Durchzug eme Abgabe entrichten mute. lvgl. Seidenberger, Brgerkunde in Lehrproben, S. 129 f.^
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TM Hauptwörter (200)200

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